KINDER/JUGEND

Eines Morgens liegt unter Hannas Bett ein echtes Zebra. Einfach so. Hanna ist mit ihren beiden Papas neu in die Gegend gezogen, und so ist es ihr recht, dass Bräuninger, so heißt das Zebra, sie in die Schule begleitet. Ein Zebra im Unterricht? Das geht nicht! Da Bräuninger aber verflixt gut schreiben, rechnen und turnen kann, darf er bleiben. Zumindest fürs Erste. Diesen Schultag werden die Kinder nie vergessen: Schreiben lernen auf Bräuningers Streifen! Bocksprünge über seinen Rücken! Traumstunde! Doch plötzlich geht die Tür auf: zwei Zoowärter erscheinen und führen Bräuninger ab. Was soll Hanna jetzt machen? Markus Orths erzählt witzig und tiefsinnig von Andersartigkeit und Fremdsein. Dass Hanna bei ihren »homosensationellen« Vätern aufwächst, wird herrlich unaufgeregt thematisiert. Kerstin Meyer hat die Stimmungslagen der Figuren in ihren Illustrationen großartig eingefangen.

Am ersten Schultag sitzt Ana neben ihrer Freundin Paula. Als erste Hausaufgabe sollen alle ein Bild ihrer Familie malen. Sie ahnt schon die Fragen, die kommen werden. Ana kennt das schon aus dem Kindergarten. Während die Erwachsenen oft nur eigenartig schauen, fragen die Kinder einfach. Warum hat Ana zwei Mütter? »Welche ist denn echt?«, will Tim zum Beispiel wissen, denn er meint: »Das geht doch nicht.« Doch Ana hat eine Antwort für ihn, die ihn staunen lässt.

Was geht denn hier ab? Das fragt sich die vierzehnjährige Anna. Bis vor wenigen Monaten ist ihr Leben ganz normal verlaufen – in einer Familie mit Mutter und Vater und ihrem großen Bruder Ben. Doch seitdem sich ihre Mutter in eine Frau verliebt hat, hat sich schlagartig alles geändert. Zuerst die Trennung der Eltern, dann der Umzug, und dann geht auch noch Ben mit der Mutter wegen deren Geliebter auf offene Konfrontation. Anna schlägt sich mit vielerlei Problemen herum: Was heißt das überhaupt, lesbisch zu sein? Kann man das etwa erben? Und dann diese Kanalratten unter dem Rost im Hof: was, wenn sie eine Invasion ins Haus planen? Doch dann gibt es einen Lichtblick, als sie den Hobbyfotografen Lorenz kennenlernt … Eine turbulente, kurzweilige Geschichte aus dem Leben eines eigentlich ganz normalen vierzehnjährigen Mädchens.

Stefan Remigius: Das Geheimnis des ehrenwerten Hauses 
Eine etwas andere Detektivgeschichte.

D 2014

ab 8 Jahre

Severin und Marie sind sich sicher – das geht nicht mit rechten Dingen zu. Auf mysteriöse Weise gehen in dem Mietshaus, in dem die Zwillinge wohnen, Sachen kaputt. Erst trifft es die beiden Frauen, die neu ins Haus ziehen. Dann auch die Familie von Bert. Will da jemand zeigen, dass sie nicht willkommen sind? Aber wer? Und warum? Hat das mit dem zu tun, was Bert im Unterricht erzählte? Das war heftig, wie Bert die Lehrerin geradezu aufgeklärt hat, wie Kinder auf die Welt kommen können. Die Zwillinge beschließen, das Geheimnis des Hauses zu erforschen. Und dabei geraten sie in Gefahr. – Ein spannendes Buch für Grundschulkinder, eine spannende Detektivgeschichte, die leicht zugleich vom Thema Samenspende erzählt.

Cai Schmitz-Weicht/Kai Schmitz: Esst ihr Gras oder Raupen?
Deutsch – englische Ausgabe
Deutsch – spanische Ausgabe
Deutsch – türkische Ausgabe
Deutsch – arabische Ausgabe

D 2016

Mikolaj, Mara, Yasemin, Lenny und Tariq wollen gerade im Hof Verstecken spielen, als sie plötzlich Stimmen hören. Im Gebüsch entdecken sie zwei kleine Elfen, die lauthals streiten. Wie eine echte Menschenfamilie aussieht, ist die verzwickte Frage. Die Kinder sollen helfen, diese richtig zu beantworten. Aber was soll das denn sein: Eine echte Familie? Ein Buch übers Streiten, Zuhören und natürlich über Familien.

Alex berichtet voller Freude seinen Schulkameraden, dass er eine kleine Schwester bekommen hat. Sie heißt Emma und ist schon ein Jahr alt. Sie ist als Pflegekind in seine Familie gekommen. Alle Kinder freuen sich mit ihm, nur der rüpelhafte, fiese Martin brüllt ihn an, dass seine Familie nicht normal sei. Das macht Alex tieftraurig. Er ist nämlich selbst ein Pflegekind. Zu Hause fragt er seine Mutter: »Sind wir normal?« – »Auf keinen Fall!« antwortet sie und kramt ein Foto von Alex´ Schulklasse hervor, um mit ihm zusammen herauszufinden, welches der Kinder in einer normalen Familie lebt. Dabei stellen sie fest, dass jede Familie anders ist und dass das die normalste Sache der Welt ist. Diese liebevoll illustrierte Geschichte zeigt Kindern auf humorvolle Weise die vielfältigen Familienformen auf und hilft Ihnen, Anderssein zu akzeptieren.

Roy und Silo sind anders als die anderen Pinguine im Zoo. Sie zeigen den Pinguinmädels die kalte Schulter und wollen immer nur zusammen sein. Sogar ein Nest bauen sie miteinander. Ein Nest für ein kleines Pinguin-Baby. Aber das geht doch nicht! denken die Pfleger im Zoo zuerst. Doch dann passiert ein kleines Wunder. Diese Geschichte, die sich im New Yorker Zoo tatsächlich zugetragen hat, schafft bei Kindern Verständnis für homosexuelle Lebensgemeinschaften und zeigt, dass es verschiedene Familienformen gibt.

Edward Summanen/Johanna Arpiainen: Familienbuch
Dt. v. Eno Liedtke.

D 2015

ab 6 Jahre

Jedes Kind hat eine Mama und einen Papa. Oder? Ganz so einfach ist es nicht mit dem Begriff »Familie«. In manchen Familien gibt es tatsächlich eine Mama und einen Papa. In anderen vielleicht zwei Papas oder zwei Mamas. Manche Kinder haben nur eine Mama, aber keinen Papa. Oder umgekehrt. Manchmal gibt es sogar mehrere Mamas und Papas. . Oft kommen dazu noch viele andere Familienmitglieder wie Tanten, Opas, Haustiere, Cousins, Geschwisterkinder. Und wie genau entstehen eigentlich Babies? Wie geht das vor sich, wenn es in einer Familie vielleicht zwei Papas oder eine allein lebende Mama gibt? Das Buch erzählt von verschiedenen Familienformen und zeigt, wie ein neuer Mensch entstehen kann. Es regt an, mit Kindern über Themen wie Familie, künstliche Befruchtung, Adoption, Sex und gleichgeschlechtliche (Eltern-)Paare zu sprechen.

Früher bestand eine typische Familie aus Vater, Mutter, Kindern, vielleicht noch einem Hund oder einer Katze. Alle lebten in einem Haus mit Garten. So zumindest wurde es in den Kinderbüchern dargestellt. Heute gibt es Familien in allen Größen und Formen. Manche Kinder leben nur mit ihrem Papa zusammen oder mit ihren Großeltern. Familien leben in großen Häusern oder in winzigen Wohnungen. Manche fahren in den Ferien weit weg in ferne Länder, andere machen Urlaub zu Hause. So viele Farben wie der Regenbogen hat, so unterschiedlich kann das Zusammenleben sein. Und wir alle gehören dazu …

Ein farbenfroher, multikultureller Überblick über den Facettenreichtum unserer Gesellschaft.

Eines schönen Morgens flattert eine Schar kichernder Zofen ins Schlafgemach der schönen Prinzessin Pompeline und ruft: »Aufwachen, königliche Hoheit! Heute ist ein besonderer Tag!« So beginnt – ganz klassisches Märchen – die neue Bildergeschichte um ein eigensinniges Mädchen, die kurz darauf eine recht überraschende Wendung nimmt. Denn die Prinzessin heiratet eine Prinzessin! Die Zofen kündigen Pompeline die Ankunft sämtlicher heiratswilliger Prinzen aus dem Königreich und den benachbarten Fürstenhäusern an. Diese präsentieren sich erwartungsgemäß von ihrer allerbesten Seite: Sie ziehen sich schön an, benehmen sich manierlich und bestehen die üblichen Mutproben. Jedoch Pompeline zeigt sich gänzlich unbeeindruckt, denn die schöne Prinzessin hat ein Auge auf jemand ganz anderen geworfen: eine andere Prinzessin. Die Geschichte von Pompeline, die gegen alle Konventionen des Hofes der Stimme ihres Herzens folgt, geht natürlich gut aus. Sie ist eine märchenhafte Ermutigung zu mehr Treue zu sich selbst und den eigenen Neigungen, auch wenn die ganze Welt (zunächst) dagegenhält

Berichte von Kindern rund um die Welt – so unterschiedlich sie auch leben, eines haben sie gemeinsam: sie haben zwei Mütter  oder zwei Väter. Spannende Geschichten, alltägliche Begebenheiten, ferne Länder und Menschen, ungewöhnliche Namen. Ein Buch zum Träumen und zugleich Orientierungshilfe für Kinder aus Regenbogenfamlien.

Die kleine Inga, die Hauptperson des Buches, wächst in einer Regenbogenfamilie mit zwei Müttern auf. Auf der Suche nach einem kleinen Regenwurm begegnet Inga ihren Nachbarn, die in verschiedenen Familienformen leben, darunter einer Patchworkfamilie, einem Adoptivkind, einer Alleinerziehenden, einer traditionellen Familie, einem kinderlosen Paar und Singles.

Petra Thorn / Lisa Herrmann-Green: Die Geschichte unserer Familie
Ein Buch für lesbische Familien mit Wunschkindern durch Samenspende.
D 2009

 

Ein Bilderbuch über ein lesbisches Paar, das durch künstliche Befruchtung ein Kind bekam.

Es war einmal ein Kronprinz, der wollte einfach nicht heiraten. Aber so geht das einfach nicht, findet die alte Königin. Wenn der Kronprinz einmal König sein will, muss er schon verheiratet sein. Vorher kann die Königin einfach nicht in Pension gehen. Also beschließt die Königin alle Prinzessinnen auf der ganzen Welt zu sich an den Hof zu bitten, damit sich ihr Sohn alle anschauen und sich schließlich für eine entscheiden kann. So treffen nacheinander Prinzessinnen aus aller Herren Länder im Königsschloss ein. Doch die richtige scheint für den Kronprinzen einfach nicht dabei zu sein. Als jedoch Prinzessin Liebegunde ihren Bruder, Prinz Herrlich, mitbringt, ist es um den Kronprinzen geschehen: Liebe auf den ersten Blick. Und so kommt es doch zur Hochzeit – von König und König.

Familie ist, wo vor allem Kinder Geborgenheit, Rückhalt und Zuwendung erfahren – und dies kann in bunten und vielfältigen Konstellationen geschehen. Diese zahlreichen und immer wieder verschiedenen Familien zeigt dieses schöne Kinderbuch: Alleinerziehende, Patchworkfamilien in ihren verschiedenen Mixturen, Regenbogen- und Adoptivfamilien. Unterhaltsam und mit viel Humor geht es außerdem um Bluts- und Wahlverwandtschaften, um Einzelkinderglück, Geschwisterstreit und die Möglichkeit, die gleiche Nase wie Opa abzukriegen

Matti lebt mit zwei Müttern und findet das ganz normal. Nur wenn Fina im Kindergarten fragt, wo sein Vater ist, denkt er darüber nach. Denken ist überhaupt etwas, das er sehr gern macht. Mal bekommt er eine Antwort, mal findet er selbst eine, oft fragt er einfach weiter. Zu Hause und im Kindergarten. So viel steht fest: Trockennasenaffen sind wir alle.Ein Buch mit vielen Fragen über das Leben – ohne Antworten, aber mit einer Geschichte von Matti, der ganz selbstverständlich mit zwei Müttern lebt.

ERWACHSENE

KATJA IRLE: DAS REGENBOGEN-EXPERIMENT

 Sind Schwule und Lesben die besseren Eltern? D 2014, 220 S., geb.

Beltz

Lesben und Schwule übernehmen immer öfter als Eltern Verantwortung für Kinder. Die Regenbogenfamilien wirken polarisierend. Von Gegnern werden sie als »Nein« zur traditionellen Familie verstanden und in Zusammenhang gebracht mit der Krise der herkömmlichen Familienform. Neben der mitunter radikal vorgebrachten Kritik an alternativen Familienformen wird immer öfter die Frage in den Raum gestellt: sind nicht  Schwule und Lesben vielleicht sogar bessere Eltern? Ihre Kinder sind Wunschkinder. Ihre Erziehung ist weniger von Vorurteilen geleitet und stärker reflektiert. Sie richten ihre Familien nach einem modernen Modell aus. Dieses Buch, in dem Kinder und Eltern, Politiker und Experten zu Wort kommen, zeigt, worin sich die Regenbogenfamilien von der traditionellen Form unterscheiden. Wie verwirklichen homosexuelle Eltern ihren Kinderwunsch und wie gehen sie mit Widerständen um? Wie entwickeln sich ihre Kinder?

TIMO ANDREAS KLÄSER: REGENBOGENFAMILIEN

Erziehung von Kindern für Lesben und Schwule. D 2011, 326 S. mit Abb., Broschur
Centaurus

Welche Möglichkeiten haben Lesben, Schwule und gleichgeschlechtliche Paare bei der Erziehung von Kindern? Dieses Buch betrachtet zunächst theoretisch, dann empirisch und schließlich interdisziplinär die Situation von Regenbogenfamilien in Deutschland. Es geht um die Möglichkeiten von Lesben, schwulen und gleichgeschlechtlichen Paaren, sich den Kinderwunsch zu erfüllen – sei es im Rahmen einer Pflegschaft, auf der Basis von Adoptionen, durch das Aufziehen eigener Kinder oder auf der Basis einer Co-Elternschaft als Partner einer lesbischen Mutter, bzw. eines schwulen Vaters. Damit sich die Regenbogenfamilien untereinander, aber teilweise auch deren Kinder über ihre Erfahrungen austauschen können, sind in Deutschland Netzwerke und Gruppen entstanden. Ebenso werden mögliche Hindernisse auf dem Weg zu lesbischer Mutterschaft, bzw. schwuler Vaterschaft skizziert.

STEPHANIE GERLACH: REGENBOGENFAMILIEN

Ein Handbuch. D 2010, 382 S., Broschur

Querverlag

Der Begriff »Familie« unterliegt schon immer einem Wandel. Auch wenn konservative Menschen immer noch einem verklärten, überholten Familienbild nachhängen und sich gewandelten Verhältnissen nicht stellen wollen (was Sätze wie »ein Kind braucht doch Mutter und Vater« immer wieder offenbaren), so haben sich die Lebensrealitäten in unseren modernen Gesellschaften eindeutig geändert. Regenbogenfamilien kommen immer häufiger vor und werden zunehmend akzeptiert. Selbstverständlich sind sie jedoch noch lange nicht. Wenn Lesben, Schwule oder transidente Menschen sich fürs Kinderkriegen entscheiden, stellen sich ihnen oft Hürden in den Weg, mit denen Heteropaare nicht konfrontiert sind. Die Autorin dieses Buches steht all jenen mit Rat und Tat zur Seite, die sich für ein Leben mit Kindern entscheiden, und gewährt mit Interviews Einblicke in »alternatives« Familienleben.

ULI STREIB-BRZIC (HRSG.): DAS LESBISCH-SCHWULE BABYBUCH

Ein Ratgeber zu Kinderwunsch und Elternschaft. D 2007 (Neuaufl.), 163 S.

Querverlag

Wie werde ich lesbische Mutter oder schwuler Vater? »Das lesbisch-schwule Babybuch« ist ein Ratgeber für alle, die sich allein, als Paar oder zu mehreren ihren Kinderwunsch erfüllen möchten. Die AutorInnen geben zu folgenden Fragen Auskunft: Welche Chancen haben wir als Lesben und Schwule, ein Kind zu adoptieren? Welche Voraussetzungen müssen für eine Stiefkindadoption erfüllt sein? Was bedeutet es, ein Kind in Pflege zu nehmen? Wer berät mich? Welche Anlaufstellen gibt es? Welcher Umgang mit den Behörden ist ratsam? Besteht die Möglichkeit der artifiziellen Insemination in der BRD, in Österreich und in der Schweiz? Was bedeutet Amtspflegschaft? Wie können wir lesbisch-schwule Familienmodelle zeichnen? Welche Unterhaltsansprüche ergeben sich aus dieser Form der Elternschaft? Wie sieht es rechtlich im Falle einer Trennung aus?

ULI STREIB-BRZIC, STEPHANIE GERLACH: UND WAS SAGEN DIE KINDER DAZU?

D 2005, 188 S., broschur

Querverlag

Wie werde ich lesbische Mutter oder schwuler Vater? »Das lesbisch-schwule Babybuch« ist ein Ratgeber für alle, die sich allein, als Paar oder zu mehreren ihren Kinderwunsch erfüllen möchten. Die AutorInnen geben zu folgenden Fragen Auskunft: Welche Chancen haben wir als Lesben und Schwule, ein Kind zu adoptieren? Welche Voraussetzungen müssen für eine Stiefkindadoption erfüllt sein? Was bedeutet es, ein Kind in Pflege zu nehmen? Wer berät mich? Welche Anlaufstellen gibt es? Welcher Umgang mit den Behörden ist ratsam? Besteht die Möglichkeit der artifiziellen Insemination in der BRD, in Österreich und in der Schweiz? Was bedeutet Amtspflegschaft? Wie können wir lesbisch-schwule Familienmodelle zeichnen? Welche Unterhaltsansprüche ergeben sich aus dieser Form der Elternschaft? Wie sieht es rechtlich im Falle einer Trennung aus?

Uli Streib-Brzic, Stephanie Gerlach: Und was sagen die Kinder dazu? Zehn Jahre später!
Neue Gespräche mit Töchtern und Söhnen lesbischer, schwuler und Transgender-Eltern.

D 2015

Ein zweites Mal kommen Töchter und Söhne lesbischer Mütter, schwuler Väter und – neu – von Eltern, die sich als Transgender identifizieren, zu Wort. Zehn Jahre nach den ersten Interviews wurden die 34 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein weiteres Mal zu ihrer Sicht auf ihre Familie befragt – Familien, die immer noch als »besonders« oder auch »erklärungsbedürftig« wahrgenommen werden. Was finden die Kinder an ihrer Familie großartig? Was mögen sie an ihren Eltern, was kritisieren sie? Welche Wünsche und Träume haben sie für ihr Leben? Mit welchen Befürchtungen oder Reaktionen setzen sie sich auseinander? Was erleben sie als unterstützend? All das vermitteln die Texte authentisch und anschaulich. Die Kinder erzählen ganz offen auch von Krisen und Trennungen und darüber, wie ihre Eltern für sie da sind. Und sie geben uns einen Einblick in ihre Familien, die »ganz normal« und manchmal so ganz anders sind.

CHRISTINA CAPREZ: FAMILIENBANDE

15 Porträts. CH 2012, 280 S., Broschur

Limmat-Verlag

Nur ein Drittel der Familien lebt heute noch als traditionelle Kernfamilie. Immer mehr Familien starten unkonventionell: Lesben und Schwule, die sich zusammentun, um eine Familie zu gründen. Single-Frauen, die nicht länger auf den Traummann warten wollen, um ein Kind zu bekommen, Eltern, die in unkonventionellen Arrangements Entlastung und Bereicherung finden. »Familienbande« erzählt von der Vielfalt dieser neuen Wege, Kinder großzuziehen, dabei erzählen Eltern wie Kinder, wie sie zu der betreffenden Familienform gekommen sind, wie sie den Alltag in ihrer Familie erleben, was die Sonnen- und Schattenseiten ihrer Familienform sind und wie das gesellschaftliche Umfeld auf sie reagiert. Eine spannende Sammlung von Erfahrungen, nicht nur für quer families.

RACHEL PEPPER: THE ULTIMATE GUIDE TO PREGNANCY FOR LESBIANS

USA 2006, 271 pp., brochure, € 13.8

You could scour libraries, and the Internet for months without finding the kind of logistical and emotional support this book will provide: at last, a lesbian-specific treatise on making a baby and what to do with it once it arrives. Written with humor and insight by a mom who herself rode the conception roller coaster, this revised and updated edition will guide you every step of the way – from your 1st ovulation kit right up through the 1st weeks after your baby’s birth: charting your body’s own fertility signs, preconception planning for both singles and couples, selecting a sperm bank or donor, inseminating to maximize your chance of pregnancy, sex, desire, and self-esteem during pregnancy, negotiating family roles, labor, birth, and welcoming your baby, and support for partners and coparents.

DORETT FUNCKE, PETRA THORN (HG.): DIE GLEICHGESCHLECHTLICHE FAMILIE MIT KINDERN

Interdisziplinäre Beiträge zu einer neuen Lebensform. D 2010, 494 S. mit Abb., Broschur, € 33.72

Seit Jahren beeindrucken gleichgeschlechtliche Familien mit Kindern die bürgerliche Öffentlichkeit medial, beschäftigen Regierungen und Gesetzgeber und bewegen zahllose engagierte Experten und Laien. Die bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema sind jedoch durch eine unidisziplinäre, einseitige Sichtweise begrenzt und weisen entsprechend blinde Flecken auf. Die disziplinäre Abgrenzung entspringt den tradierten Fachkulturen und den damit verbundenen unterschiedlichen methodologischen Leitlinien. Dies spiegeln auch die Beiträge in diesem ungeglätteten Sammelband wider – sie gehen der ethischen und gesellschaftlichen Vertretbarkeit einer neuen Form familialer Lebensgestaltung nach, die an fundamentale Überzeugungen, kulturellen Werthaltungen, gesellschaftlichen Leitbildern und rechtlichen Regelungen rührt.

DVDS

Lisa Cholodenko (R): The Kids Are All Right

USA 2010, OF, dt.SF, dt./engl.UT, 102 min.

Queer Families hat nun auch das große Hollywoodkino entdeckt. Das lesbische Paar Nic und Jules versucht im sonnigen   Kalifornien seinen Traum vom Glück umzusetzen. Sie haben zwei Kinder und ein wunderschönes Haus. Ein paar Problemchen  sind nicht der Rede wert. Umso verstörter sind die beiden Mütter, als sie ihrem 15jähriger Sohn Laser und seiner 18jährigen Schwester Joni drauf kommen, dass die beiden sich nicht nur für ihren biologischen Vater interessieren, sondern bereits Kontakt mit ihm aufgenommen haben. Als die beiden ihren Samenspender Paul auch gleich noch zu sich nach Hause einladen – sehr zu Nics Leidwesen -, können sie nicht ahnen, was sie damit auslösen. Als der coole Junggeselle Jules umgarnt und schließlich auch noch eine Affäre mit ihr beginnt, gerät die familiäre Idylle ins Wanken. Spannungen zwischen Nic und Jules sind nun unausweichlich.

 Anne Zohra Berrached (R): Zwei Mütter

D 2013, dt. OF, 79 Min., € 19.99

Katja und Isa sind ein lesbisches Paar und sie wollen ein Kind. Deutsche Samenbanken und Kliniken helfen nicht weiter,  Versuche bei anderen Ärzten sind kostspielig und bleiben erfolglos. Die Beziehung gerät unter Druck – auch, als sich endlich ein Weg auftut. Die Sehnsucht zweier Menschen scheitert an der heimischen Wirklichkeit. Ein Spielfilm, der auf den Erfahrungen vieler Frauen beruht. So entsteht ein politischer Film, der nie politisierend-belehrend wird, die beiden Frauen nähern sich dem Thema auf eine sehr zarte Weise und zeigen eine authentisch gefilmte Beziehungsstudie, die bei aller Ernsthaftigkeit mit viel Leichtigkeit und Sinn für Ironie umgesetzt ist.